BASS!

Höhepunkt: Hasselhoff erstickt an Erdnussflips

Die Stereoanlage von Frank Rijkaard

Ich erinnere mich noch gut an das Geschenk zu meinem 13. Geburtstag: die erste eigene Stereo! Kompakt! Anlage! Neben einem Radio und einem Doppelkassettendeck hatte sie auch einen Schallplattenspieler. Das Merkwürdige war nur, dass zwar Lang­spiel­platten abgespielt werden konnten, diese aber größer waren als der Spieler selbst, und sie über die Ränder hinausragten.

Der Deckel hatte deshalb an den Seiten Öffnungen.10000343_1_title_auna_tba

Auf der Geburtstagsparty fanden meine Gäste es lustig, Chips oder Flips auf das hervor­lugende Stückchen Vinyl zu legen, zu beobachten, wie die Knabbereien unter der schwarzen „Staub­schutz­haube“ verschwanden, um auf der anderen Seite nicht wieder aufzutauchen, weil sie in Saphir­nadel und Tonkopf hängen­geblieben waren. Wenn dann die Stimme David Hasselhoffs langsam wegstarb, dann war das der Höhepunkt einer Party für 13-Jährige.

Ob er ähnliche Erinnerungen an seinen 13. Geburtstag hat, ist nicht bekannt; als 24-Jähriger allerdings lässt sich Frank Rijkaard vom Werksverein Philips Sport aus Eindhoven mit einer hauseigenen Stereoanlage zur Vertragsunterschrift verführen. („Ich war jung und brauchte den Bass.“) Einige Tage später verlängert er mir­nichts­desto­wenigerdir­nichts seinen auslaufenden Vertrag bei Ajax. Rijkaard scheint sich die Frage nicht gestellt zu haben, irgendwann aber steht sie umso dringender im Raum: für welchen Verein soll/darf/muss er denn nun in der kommenden Saison spielen? Nach einigem Hickhack einigt man sich darauf, dass Ajax den Eindhovenaren eine tüchtige Abfindung zahlt (zweieinhalb Millionen Gulden sowie eine Gewinnbeteiligung beim Weiterverkauf).

„Der beste Deal aller Zeiten!“

Somit ist Rijkaard der einzige Spieler, an dem PSV verdient hat, ohne dass er je auch nur eine einzige Minute hier gespielt hat. Zurecht nennt PSV-Schatzmeister Harry van Raaij dies den „besten Deal aller Zeiten“.

Vor der berühmten Spuckattacke gegen Völler soll Rijkaard verbal provoziert worden sein. Mit welchen Worten ist nicht überliefert. Vielleicht: „Starke Steroanlage sollst du haben. Mehr Bass hat nur… deine Mudda singt im Männerchor!“

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